Unsere Reise nach Island

Reiseplanung

Um nach Island einzureisen, brauchst du lediglich deinen Personalausweis. Ein Visum ist für deinen Urlaub nicht notwendig. Da du sicherlich nicht nur im Hotel oder Auto sein wirst, kann ich wetterfeste Kleidung inklusive Wanderschuhe empfehlen. 

Bezahlen kannst du praktisch überall mit Kreditkarte, trotzdem sollte man immer ein wenig Bargeld dabei haben. In Island bezahlt man mit der isländischen Krone. 

Und noch was: Für eine Rundreise im Mietwagen empfehle ich einen Geländewagen. Wir hatten keinen und haben uns in bestimmten Situationen einen gewünscht. Warum? Das erfährst du im Reisebericht. 

Los geht´s…

Wir haben für unsere Reise 10 Nächte eingeplant. Da der Flug von Frankfurt nach Reykjavik spät los ging, waren wir erst nach Mitternacht im Hotel und hatten somit nichts von dem ersten Tag. 

Wir sind im Juni nach Island gereist. Das bedeutet, dass es nie ganz dunkel wird, auch wenn die Sonne schon hinter dem Horizont versunken ist. Reykjavik befindet sich im Westen von Island. Dementsprechend ist es weiter nördlich nachts noch heller.

Wir haben, wie es sich auf Island gehört, eine Rundreise gemacht und für jeden Tag ein anderes Hotel gebucht. Um die Insel herum führt die sogenannte Ringstraße. Diese ist ca. 1300 Kilometer lang und gilt als die Hauptstraße Islands, passenderweise ist das auch die Straße “1”. Wer jetzt an eine zweispurige Autobahn denkt, der liegt falsch, denn außerhalb der Hauptstadt wird man sowas nicht finden. Die Ringstraße ist einspurig, nicht immer gut befahrbar und eher eine Landstraße. Das Tempolimit liegt bei maximal 90 km/h. Zum größten Teil ist die Straße geteert, es gibt aber auch einen Streckenabschnitt, welcher über einen Schotterweg führt. Dazu später mehr. 

Im Bild unten zu sehen ist Island und die Ringstraße, welche einmal um die Insel führt. Unsere Reise startete In Reykjavik, von dort aus ging es Richtung Süden.

Unser erstes Hotel war unweit vom Flughafen, in der Nähe von der berühmten blauen Lagune. Die blaue Lagune ist ein künstlich errichteter Pool, mit natürlich erwärmten Wasser. Der Plan war eigentlich, zunächst die blaue Lagune zu besuchen. Da wir selbst nicht perfekt vorbereitet waren, wussten wir nicht, dass es ziemlich teuer ist (80 € pro Person) und das eine Reservierung nötig ist. Gerade in der Hauptferienzeit ist die blaue Lagune sehr gut besucht, sodass man oft nur mit Reservierung rein darf. Da wir ohnehin nicht bereit waren 80,00 € dafür auszugeben, haben wir uns direkt auf den Weg zum zweiten Haltepunkt gemacht – Den großen Geysir. Dieser liegt nicht an der Ringstraße, sondern am sogenannten “Golden Circle”. Dieser wird, aufgrund der Nähe zur Hauptstadt, auch oft auch als Tagesausflug ab Reykjavik angeboten.

Auf dem Weg zum Geysir haben wir einen kurzen Stopp beim Kerid Krater gemacht. Das ist ein farbenfroher, mit Wasser gefüllter Krater und übrigens eines von zwei kostenpflichtigen Attraktionen auf Island. Der Eintritt hierfür liegt bei ungefähr 5 €. Für mich persönlich war der Krater kein Highlight, aber für jeden der ohnehin vorbei fährt, durchaus zu empfehlen. 

Angekommen beim großen Geysir, musste ich feststellen, dass ich mir Island anders vorgestellt habe. Ein riesen Parkplatz, lauter große und kleine Reisebusse, viele Menschen, Restaurants und ein Souvenirshop – Massentourismus. Was ich bereits aus vielen anderen Ländern kenne, habe ich so nicht auf Island erwartet. Zum Geysir waren es ungefähr 200 Meter zu Fuß und vor Ort war es fast schwierig einen Platz in der ersten Reihe zu finden. Zu viele Menschen standen da und warteten auf den nächsten Ausbruch des Geysirs. Auch wenn die Natur hier viel zu bieten hat, konnte ich es persönlich aufgrund der Menschenmassen nicht genießen. Also ging es weiter zum nächsten Stopp auf dem Golden Circle. Der Gullfoss Wasserfall, auch als der goldene Wasserfall bekannt. Auch hier haben wieder Reisebusse und Menschenmassen auf uns gewartet. Direkt am Wasserfall war dann zum Glück etwas weniger los, da es ziemlich nass wurde. Der Gullfoss Wasserfall ist eine wahre Naturschönheit und meiner Meinung nach ein Pflichtbesuch auf Island. Hier bin ich dann wieder, trotz der vielen Menschen, in Island-Stimmung gekommen. 🙂 Nächster Halt sollte dann der Wasserfall Haifoss sein. Hierfür musste man den Golden Circle verlassen und einen etwas weiteren Abstecher machen (ca. 30 Minuten Autofahrt). Hier wurde uns zum ersten Mal klar, dass ein Geländewagen die bessere Wahl gewesen wäre. Während die Schotterpiste so schlecht zu befahren war und wir von einem Geländewagen überholt wurden, habe ich entschieden den Wasserfall nicht zu besuchen. Zu groß war die Angst mit dem Auto, so weit abgelegen, liegen zu bleiben.

Für den ersten Tag hatten wir alle Attraktionen auf der Liste abgearbeitet (bis auf die blaue Lagune und den Wasserfall Haifoss) und haben uns anschließend auf den Weg zum Hotel gemacht. Dieses lag leicht abgelegen von der Ringstraße direkt im Grünen. Von der Ringstraße ging eine Seitenstraße ab, ca. 3 Kilometer geteert und dann begann eine Schotterpiste. Ich wurde mir immer unsicherer, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Hier haben wir uns wieder einen Geländewagen gewünscht und uns gleichzeitig über die Straßenverhältnisse gewundert. Ohne zu wissen, dass dies noch eine der guten Straßen war. 🙂 Tatsächlich sind wir dann irgendwann (es waren nur 15 Minuten von der Hauptstraße) beim Hotel angekommen. Wahre Geschichte: Noch bevor ich aus dem Auto ausgestiegen bin, habe ich geprüft ob ich das Zimmer noch stornieren könnte. Das Hotel sah von außen etwas schäbig aus. Da eine stornierung nicht mehr möglich war, sind wir reingegangen. Sobald wir im Haus waren, haben wir uns sofort wohl gefühlt und konnten nicht glauben, dass es so gemütlich war. Und das war noch nicht alles. Direkt hinter dem Haus, welches abgelegen direkt im Grünen steht, war eine kleine Schlucht mit einem Fluss und vielen kleinen Wasserfällen. Hier trifft man dann höchstens noch andere Hotelgäste, weit weg vom Massentourismus. 

Am zweiten Tag sind wir dann endlich auf der Ringstraße in den Süden gefahren. Ich bin schon auf vielen Küsten- und Gebirgsstraßen gefahren, aber die südliche Ringstraße ist bisher eindeutig die schönste. Da die Reise vorher schon durchgeplant wurde, hatten wir auch für den zweiten Tag ein paar Stopps auf der Liste. Als erstes ging es zum Seljalandsfoss Wasserfall. Ja, wir hatten einige Wasserfälle auf der Liste. 🙂 Der Seljalandsfoss ist ein gut besuchter Wasserfall, hinter dem ein Weg lang führt. So ist es möglich, den Wasserfall einmal zu umkreisen. Direkt hinter dem Wasserfall wird man sehr nass, aber hier wirkt dieser gleich noch viel mächtiger. Da man in Island ohnehin immer Regenklamotten dabei haben sollte, ist das bisschen Wasser natürlich nur halb so schlimm. Für den Parkplatz vor dem Wasserfall wird eine Gebühr verlangt, aber ein paar hundert Meter vorher, direkt an der Ringstraße, ist ein weiterer Parkplatz. Dieser ist kostenlos, aber offiziell nicht für Besucher des Wasserfalls. Wir haben trotzdem dort geparkt und so ca. 10 € gespart. 

Der Skógafoss Wasserfall ist von hier aus mit dem Auto nur ungefähr 30 Minuten entfernt, weiter entlang an der Ringstraße. Die beiden Wasserfälle sind von Reykjavik aus noch an einem Tag erreichbar, dementsprechend gibt es auch hier noch Tagestouren mit großen Reisebussen inklusive vieler Touristen. Trotzdem hat man gemerkt, dass es zunehmend ruhiger auf den Straßen wurde, je weiter man sich von der Hauptstadt entfernt hat. Die Wasserfälle sind beide auf ihre eigene Weise unbedingt einen Besuch wert, erst recht weil sie direkt an der Ringstraße liegen. 

Letztes Ziel für den Tag war der Diamond Beach. Von dem Skógafoss ist dieser rund drei Stunden Autofahrt entfernt. Auf dem Weg dorthin fährt man durch atemberaubend schöne Landschaften, deswegen haben wir viele Zwischenstopps gemacht. Einen, am Reynisfjara Strand bei dem kleinen Örtchen Vík í Mýrdal. Der Strand ist bekannt durch seinen schwarzen Sand und die Felsformationen im Meer. In dem Ort haben wir dann auch zu Mittag gegessen, in der Soup Company. Das Restaurant war das wohl beste, welches wir auf Island besucht haben und das obwohl wir für gewöhnlich keine großen Suppenesser sind. Die Suppenteller kann man sich bei Bedarf wieder auffüllen lassen und die Preise sind vergleichsweise günstig. 

Angekommen beim Diamond Beach haben wir nicht den großen Parkplatz genommen, sondern einen kleinen Parkplatz, von wo aus man nicht zum Hauptstrand kommt. Vom Parkplatz aus sieht man noch nicht, was einen hinter dem Hügel erwartet, deswegen waren wir auch überwältigt bei dem Anblick der uns geboten wurde. Wir waren ganz alleine an dem Strandabschnitt, Eisberge trieben im Wasser und wir hatten einen tollen Blick auf die Gletscherzunge. Das war der bisher beste Moment im Urlaub und genauso habe ich mir Island vorgestellt. Bevor wir zum Hotel in der Nähe gefahren sind, haben wir in dieser Eislandschaft noch einige Zeit verbracht. Das kuriose war, dass es zur selben Zeit in Deutschland 35 °C heiss war, während wir unseren Sommertag zwischen Gletscher und Eisbergen verbrachten.

Am dritten Tag wollten wir endlich wandern gehen. Der Skaftafell Nationalpark war unser nächstes Ziel, nachdem wir morgens noch einmal zum Hauptstrand des Diamond Beaches gefahren sind. Der Strandabschnitt vom Vortag hat uns aufgrund der Intimität besser gefallen, auch wenn der offizielle Diamond Beach genauso schön ist. 

Im Skaftafell Nationalpark haben wir uns für eine Wanderung entschieden, bei der wir einen schönen Blick auf eine Gletscherzunge haben sollten. Dafür mussten wir ungefähr 1,5 Stunden bergauf wandern, um dann aber mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt zu werden. Hier oben haben wir über eine Stunde gesessen und einfach die Aussicht genossen, bevor wir wieder bergab gewandert sind. 

Bis zum nächsten Hotel mussten wir noch eine Weile Auto fahren, aber hier in Island ist es seit langem mal wieder eine Freude. Keine Staus, sehr wenig Verkehr und dazu noch wunderschöne Landschaften. Das Gasthaus war, wie viele in Island, abgelegen aber trotzdem direkt an der Ringstraße. Hier konnten wir abends in der Sonne auf der Terrasse sitzen, den Ausblick genießen und den Tag ausklingen lassen. Dieser Urlaub wurde mit jedem Tag besser 🙂 .

Am nächsten Morgen sind wir zunächst wieder ein kleines Stück zurück, zum Vestrahorn Mountain gefahren. Dieses ist eine der beiden gebührenpflichtigen Attraktionen auf Island. Von der Ringstraße ab führt eine Schotterpiste zu einem Gästehaus. In dem Haus kann man ein Ticket kaufen, mit welchen man mit dem Auto eine Schranke passieren kann, um zu einem etwas entfernten Parkplatz zu fahren. Das Ticket kostet ungefähr 7 € pro Person. Vom Gästehaus kann man in 10 Minuten zu Fuß ein kleines altes Wikinger Dorf erreichen. Interessant zu sehen, aber kein Pflichtprogramm. Die kurze Fahrt weiter mit dem Auto zum Parkplatz lohnt sich schon mehr. Von hieraus hat man Blick über einen schwarzen Strand auf den Vestrahorn Mountain. Eine einzigartige Stimmung! 

Weiter ging es, raus aus den Süden, ab in den Osten. Die Landschaft hat sich wieder einmal total geändert, es ging direkt am Wasser auf der Ringstraße entlang, mit Blick auf die Fjorde. Hier haben sich dann irgendwann die Straßenverhältnisse geändert. Von der gut befahrbaren geteerten Straße ging es dann weiter auf einer Schotterpiste. Wir haben uns spontan entschieden eine kleine Abkürzung über die Straße 939 zu machen. Diese führt über einen Berg und bietet super Ausblicke und einen schönen Wasserfall. Auch hier wäre man mit einem Geländewagen besser aufgehoben. Was wir nicht wussten ist, dass die Ringstraße nach ein paar Kilometern wieder geteert wäre und wir diese Abkürzung nicht hätten machen müssen. Auf der anderen Seite des Berges, am Ende der Schotterpiste, wurde die Landschaft grüner und weniger gebirgig. Wir sind im Osten angelangt. 

Unser Ziel war Seyðisfjörður, eine Stadt im Osten Islands. Diese ist ca. 30 Minuten Autofahrt entfernt von der größten Stadt der Gegend, Egilsstaðir. Von dort aus überquert man ein Gebirge um nach Seyðisfjörður zu gelangen. Aber keine Angst, diese Straße 93 ist gut zu fahren und einfach unbeschreiblich schön. Die Fahrt runter ins Tal führt an einem großen Wasserfall entlang. Hier kann man sehen wie dieser von unzähligen kleinen Wasserfällen gespeist wird, welche von dem schmelzenden Eis der Berge entspringen. Unten im Tal befindet sich dann die Stadt Seyðisfjörður. Hier leben über 600 Menschen, viele davon sind keine Isländer. Die Stadt gilt als Künstlerstadt und hat einen ganz besonderen Charm. Nicht nur wegen der tollen Lage am Fjord, viel mehr aufgrund der vielen kleinen bunten Häuser, den Straßen und Bars. Am Hafen legen übrigens auch kleinere Kreuzfahrtschiffe an. Da es sonnige 20 Grad waren, konnten wir den Abend draußen verbringen und noch eine kleine Wanderung zum städtischen Wasserfall machen. 

Für den nächsten Morgen stand eine Wanderung an, auf die ich ich schon sehr gefreut habe. Ziel war es, die Stadt Seyðisfjörður von oben aus sehen. Hierfür sind wir mit dem Auto die Straße 93 wieder hoch gefahren und haben dann in der Nähe von einer Skistation geparkt. Von hier aus sind wir dann losgewandert. Es ging ca. 2 Stunden bergauf, über eine Schotterpiste, Schnee, Matsch und Geröll. So schlimm wie es sich anhört war es nicht, trotzdem würde ich Wanderschuhe empfehlen. Oben angekommen hatten wir dann eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Fjord. Wir haben auf dieser Wanderung nur zwei Menschen gesehen und waren tatsächlich ganz alleine auf dem Gipfel. Wir haben hier einige Zeit verbracht und sind wieder zurück gewandert als es langsam wolkiger wurde. Mit dem Wetter hatten wir noch Glück, bei wolkigen Himmel kann man die Stadt von oben nicht mehr sehen. Da wir noch etwas Autofahrt vor uns hatten, haben wir uns auf den Weg gemacht und sind Richtung Norden aufgebrochen. Schon auf dem Weg haben wir gemerkt, wie die Temperaturen immer weiter gesunken sind. Von sonnigen 20 °C am Vortag, ist die Temperatur auf einmal auf kalte 5 °C gefallen. Das Hotel war weit abgelegen von der Ringstraße, auf einer kleinen Farm, in der Nähe der Stadt Þórshöfn. Obwohl das Hotel eines unserer liebsten auf dieser Reise war, würde ich beim nächsten Mal ein Hotel näher zur Ringstraße auswählen. Zu abgelegen, zu weit weg war dieses Zimmer und hat uns so ein paar Stunden gekostet, zumal auch die Straße 85 zu großen Teilen eine Schotterpiste ist.

Nach dem besten Frühstück auf unserer Reise waren es von Þórshöfn, bzw. von dem Gästehaus, am Tag darauf dann nur noch 1,5 Stunden Fahrt mit dem Auto bis wir den Dettifoss Wasserfall erreicht haben. Dieser Wasserfall ist gigantisch und der Leistungsstärkste in Europa. Der Wasserfall kann von beiden Seiten angefahren werden, wobei wir, eher aus versehen, die Ostseite besucht haben. An die Ostseite gelangt man, wie soll es auch anders sein, über eine Schotterpiste. Dadurch und da die Westseite die “offizielle” Besucherseite ist, waren auf Ostseite nicht viele Menschen. Da es hier keine Absperrungen gibt, konnte man auch direkt an den Wasserfall treten. Die Wassermassen die hier permanent in die Tiefe stürzen sind erschreckend und faszinierend zugleich. Das war einer meiner tollsten Erlebnisse der Islandreise. 

Weiter ging es richtung Westen, zum Geothermalgebiet Hverarönd. Das haben wir nach einer Autostunde erreicht und schon vom Weiten gesehen und vor allem gerochen. Es dampft und brodelt, aber vor Allem riecht es in der ganzen Umgebung nach Schwefel. An den Geruch gewöhnt man sich nicht, aber die farbenfrohe, surreale Landschaft ist es wert hier einen Stopp einzulegen. Nicht weit von hier, aber weit genug um dem Geruch zu entfliehen, ist das Naturbad Jarðböðin við Mývatn. Ähnlich wie die blaue Lagune, dafür aber nur halb so teuer. Hier haben wir ungefähr 40 € pro Person bezahlt, was zugegeben immer noch wahnsinnig teuer ist. Das Wasser hier wird auf natürliche Weise erwärmt, die Becken sind dagegen (wie in der blauen Lagune auch) künstlich angelegt. Für den Preis gibt es dann aber Umkleideräume, Duschen, Trinkwasser und auch eine Sauna. Für jeden, der nicht die 80 € in der blauen Lagune zahlen möchte, ist dieser Ort eine gute Alternative. 

45 Minuten weiter westlich, richtung Akureyri, liegt der Wasserfall Goðafoss. Nach dem Dettifoss konnte dieser Wasserfall uns nicht so sehr beeindrucken, selbst wenn dieser auf seine Weise schön war. Nicht so hoch (oder tief) wie der Dettifoss, dafür aber durch seine Form eines Halbkreises eine Naturschönheit. 

Vom Wasserfall aus sind wir dann zum Hotel in Akureyri gefahren. Achtung: Hier kann man einen gebührenpflichtigen Tunnel durchqueren oder diesen umfahren. Da der Tunnel pro Fahrt umgerechnet ca. 10 € kostet, haben wir uns für die Verlängerung und damit auch für den schöneren Weg entschieden. Hier fährt man dann ungefähr 20 Minuten länger. 

Das Hotel war nicht zentral, sondern etwas außerhalb der Stadt, auf einem Berg gelegen. Von hier aus hatte man einen super Blick auf Akureyri und auf den Flughafen der Stadt. Akureyri ist die viertgrößte Stadt Islands, mit knapp unter 20.000 Einwohnern. Nach vielen Tagen “im Grünen” kam uns das dann wie eine Großstadt vor. In der Tat gibt es hier viele gute Restaurants, welche abends alle gut besucht waren. 

Am nächsten Morgen mussten wir dann wieder ein kleines Stück zurück fahren um nach Húsavík zu gelangen. Húsavík ist ein kleiner Ort, nordöstlich von Akureyri. Von hier aus werden viele Wal- oder auch Puffintouren angeboten. Wir waren wegen einer Waltour im Ort. Das Wetter dafür war nicht optimal. Es hat leicht geregnet, es war kalt und windig. Die Organisatoren haben uns netterweise darauf hingewiesen, dass es sehr wellig ist, die Sicht aber soweit okay ist. Vorsorglich haben wir auch eine Tablette gegen Seekrankheit bekommen. Auf dem Boot wurden wir dann gut ausgerüstet. Es gab einen Overall und darüber noch einen Regenmantel. Zusätzlich würde ich für solche Tage noch Handschuhe und eine Mütze empfehlen. Auf dem Meer war es dann tatsächlich sehr stürmisch, glücklicherweise haben wir auch ein paar Wale gesehen. Es hat aber nicht lange gedauert, da wurden die ersten Leute seekrank. Insgesamt dauerte die Fahrt 3 Stunden, im Nachhinein würde ich diese Tour, bei diesem Wetter nicht noch einmal machen. Wir waren alle froh als wir wieder am Land waren und uns im Auto dann aufwärmen konnten. Für diesen Tag wollten wir nur noch ins Hotel, eine Suppe essen und Tee trinken. 🙂 

Das Hotel lag dann hinter Akureyri, nicht weit weg von der Ringstraße. 

Für den nächsten Tag stand uns viel Zeit im Auto bevor. Zunächst sind wir 4 Stunden von Akureyri zum Hraunfossar gefahren. Dieser Wasserfall ist kein gewöhnlicher, denn er besteht aus vielen kleinen Wasserfällen, die auf einer Breite von rund 700 Metern aus dem Gestein strömen. Nach einem längeren Aufenthalt und ein paar Flügen mit meiner Drohne, sind wir dann weiter auf die Halbinsel Snæfellsnes gefahren. Snæfellsnes gilt auch als Miniatur Island, da es auf kleiner Fläche, viele von Islands Naturspektakel zu sehen gibt. Unser Hotel war in der Nähe von dem kleinen Ort Grundarfjörður. Zum zweiten Mal ist es ein kleines Ferienhaus, aber zum ersten Mal direkt im Grünen, mit eigener Terrasse und Blick auf das Meer, den Ort Grundarfjörður und die Berge. Wir haben uns aus dem Ort noch eine Pizza geholt und uns auf die Terasse gesetzt um diese dann für den Rest des Abends nicht mehr zu verlassen. Das Wetter war perfekt, die Sonne schien und mit einer Decke konnten wir dann um Mitternacht den “Sonnenuntergang” angucken. Tatsächlich ist die Sonne nicht wirklich untergegangen, so hatten wir auch länger was davon. 🙂

Island Sunset
Island
Island Sunset
Island

Am vorletzten Urlaubstag haben wir dann noch einmal die Halbinsel Snæfellsnes umrundet. Grundsätzlich kann man hier auch ein paar Tage verbringen um sich alles genauer anzuschauen, aber wie bereits erwähnt, findet man vieles von den Attraktionen in ähnlicher Form auch verteilt auf Island. Für diejenigen, die nur ein paar Tage auf Island sind, ist es vielleicht eine gute Alternative, wenn man es zeitlich nicht schaffen sollte die Ringstraße zu fahren. 

Direkt bei dem Ort Grundarfjörður ist auch schon ein erstes Highlight, der Berg Kirkjufell. Der Berg gilt als eines der beliebtesten Fotomotive von der Halbinsel. Unweit von dem Berg findet man einen kleinen Wasserfall, zusammen aus Wasserfall und Berg ergibt sich dann ein super Motiv. Da sich hier meist viele Menschen aufhalten, ist es aber schwer ein Bild zu schießen, auf welchem keine Touristen zu sehen sind. Wir sind die Route weiter Richtung Westen gefahren und sind somit noch an ein paar Attraktionen vorbei gefahren, aber um ehrlich zu sein, waren wir nicht überwältigt von Snæfellsnes. Landschaftlich hat dieser Ort zwar viel zu bieten, aber durch die Nähe zu Reykjavik sind hier wieder viel mehr Touristen in großen Reisebussen unterwegs. Da wir noch genug Zeit hatten, sind wir ins Hotel gefahren, haben die Koffer in das Zimmer gestellt und sind dann mit dem Auto nach Reykjavik gefahren. Am Hafen, nicht weit weg von der Altstadt, gibt es einen kostenlosen Parkplatz. Von hier aus ist man zu Fuß in ca. 10 Minuten in der Altstadt, wo man Bars, Shops und Restaurants finden kann. Außerdem ist hier auch die berühmte Kirche Hallgrímskirkja. Die Stadt selbst ist sehr übersichtlich, es wohnen auch “nur” 200.000 (immerhin ⅔ der Isländer) Menschen dort. Wir sind hier noch durch die Straßen geschlendert, haben etwas gegessen und sind dann ins Hotel gefahren. 

Unser letzter Tag in Island war ziemlich enttäuschend. Geplant war noch eine kleine Wanderung, sowie ein Bad in einem warmen Fluss, das Wetter hat uns aber leider dazu gezwungen im Hotel zu bleiben. Es hat in strömen geregnet und die Sichtweiten lagen bei vielleicht knapp 10 Meter. 

Wie hat uns Island gefallen? 

Wir haben uns in diesen 10 Tagen in Island verliebt. Landschaftlich hat dieses Land so viel zu bieten, dass die Zeit einfach nicht ausgereicht hat, um alles zu sehen. Wir werden ganz sicher noch einmal wiederkommen um die Insel weiter zu erkunden und die Natur zu genießen. 

Beim nächsten Mal werden wir dann auch besser vorbereitet sein und Island mit einem Geländewagen unsicher machen.

Was muss ich auf Island unbedingt gesehen haben?

Hier wagen wir es nicht eine generelle Aussage zu treffen, da jeder andere Vorstellungen eines solchen Urlaubes hat. Wer Island einmal über die Ringstraße umfährt, der kommt an vielen tollen Attraktionen vorbei und selbst wenn man das Auto nicht verlässt, lohnt sich die Fahrt allemal. Soviel überwältigende Natur auf einer solch kleinen Fläche, das ist einmalig. 

Wie ist der Verkehr in Island?

In Island gilt, wie in Deutschland auch, Rechtsverkehr. Nur in der Hauptstadt gibt es mehrspurige Straßen, ansonsten führt die Ringstraße zweispurig um Island. Des öfteren wird diese Straße bei Flussüberquerungen einspurig. Es gilt ein Tempolimit von maximal 90 km/h. 

Für ein europäisches Land, sind die Straßenverhältnisse oft ziemlich miserabel. Grundsätzlich kann man sagen, sobald man die Ringstraße verlässt, muss man mit einer Schotterpiste rechnen. Wie schon im Reisebericht erwähnt, empfehle ich hier auf jeden Fall ein Geländewagen um überall bequem und sicher unterwegs zu sein. 

Wie bezahlt man in Island?

Zum Glück kann man überall mit Kreditkarte zahlen. Bargeld ist in der Regel nicht notwendig, auch wenn ich sicherheitshalber immer ein wenig in der Tasche habe. In Island bezahlt man mit der Isländischen Krone. 

Wir hatten eine tolle Zeit auf Island und wollen unbedingt noch einmal wieder kommen. 

 

Dir auch viel Spaß auf Iceland 🙂

Hier noch die Hotels, die ich unbedingt weiterempfehlen möchte

Hotel Selid. Unser zweites Hotel auf der Reise. Etwas abgelgen von der Ringstraße, dafür mitten im Grünen.

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